Preisträger des BIM-Preis Bayern 2024
Hauptpreise
Das Klinikum Memmingen ist Schwerpunktversorger mit 480 Planbetten sowie akademisches Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München. Teil des Neubaus sind auch 40 Planbetten des Bezirkskrankenhauses Memmingen. Baubeginn ist für Ende 2024 geplant. Die ARGE GP Nickl Süss Horn+Horn erhielt im Rahmen eines VGF-Verfahrens den Zuschlag für Generalplanerleistungen und wurde mit der weiteren Planung beauftragt.
Grundlage der von Anfang an konsequenten BIM-Planung bilden die für alle Fachplanungsbüros vom Bauherrn klar formulierten AIAs – die BIM-Anwendungsfälle umfassen u. a. die Koordination und Kollisionsprüfung, das Änderungsmanagement sowie eine modellbasierte Kosten- und Terminplanung. Als zentrale Informationsquelle für alle Projektbeteiligten dient ein cloudbasiertes 3D-Modell, das die Koordination und Kommunikation zwischen Architekten, Ingenieuren und Bauunternehmen erheblich erleichtert.
Insgesamt macht BIM das Projekt nicht nur effizienter und kostengünstiger, sondern steigert erheblich auch die Qualität der Ergebnisse. Die Integration von BIM in alle Projektphasen erleichtert die Zusammenarbeit und sorgt für höhere Transparenz und optimierte Entscheidungsfindungen. Besonders wichtig war dabei, dass der Bauherr und alle Planungsbüros zu Projektbeginn gemeinsam mit Unterstützung des BIM-Managements eine Modellentwicklungsmatrix erstellten. Diese Matrix stellt sicher, dass alle Beteiligten während des gesamten Projektverlaufs optimal in den Planungsprozess eingebunden sind. Zudem bildet sie eine wesentliche Grundlage für ein späteres BIM2FM.
Das neue Headquarter des Bau- und Dienstleistungsunternehmens Goldbeck soll den Austausch und die Teamarbeit der Mitarbeitenden disziplinübergreifend fördern. Daher bietet der nach DGNB-Gold-Standard errichtete Neubau neben Arbeitsplätzen unterschiedlichste Besprechungs- und Begegnungsbereiche, eine Kindertagesstätte und ein Work-Café. Eine weitere Besonderheit ist die Tatsache, dass Goldbeck Nutzer eines Gebäudes ist, das es gemeinsam mit dem Bauherrn (Toni Neuried KG) entwickelt und realisiert hat.
Schon in der Entwurfsphase nutzte Goldbeck sämtliche digitalen Potenziale der BIM-Methodik – VR-Techniken und 3D-Druck-Modelle ebenso wie Visualisierungen. Zur Gebäudeplanung kamen cloudbasierte Fachmodelle zum Einsatz. Im Anschluss erfolgte die Modellweitergabe in die Konstruktion und die betriebseigenen Produktionswerke.
Auf der Baustelle verfügten alle Bauleiter über Tablets mit Zugriff auf die Cloud-Modelle, beispielsweise zur Nutzung einer Software für Baufortschrittsverfolgung (HoloBuilder). Zur Kollisionskontrolle, Fehlererkennung und Überprüfung der Bauteileigenschaften wurden zudem Augmented-Reality-Tools verwendet (Gamma AR). Hinzu kommt eine selbst entwickelte App zur Taktplanung und Taktsteuerung (TPTC-App).
Mit seinem Headquarter realisierte Goldbeck ein vorbildhaft ganzheitliches, digitales Gebäude: in der Planung, bei der Herstellung der Bauteile, auf der Baustelle und – im Sinne der Nachhaltigkeit – auch in Bezug auf die Nutzungsphase und den bereits mitgedachten Rückbau.
Dieses Straßenbauprojekt umfasste insbesondere die Sanierung der Staatsstraße 2660 zwischen Deining und Neumarkt in der Oberpfalz. Auf 4,6 km Gesamtlänge und einer Fahrbahnbreite von bis zu 12 m führte die STRABAG AG Fräs- und Asphaltierungsarbeiten aus. Zudem wurden Entwässerungseinrichtungen, Zufahrten, Bankette und Hochborde erneuert.
Die entscheidende Besonderheit im Leistungsverzeichnis des Staatlichen Bauamts Regensburg waren präzise formulierte Anforderungen zur Verwendung eines digitalen Systems für eine Bauabwicklung mit Echtzeitkontrolle und Prozessoptimierung – u. a. mit Live-Dashboard über Smartphone und Tablet. Verpflichtend war aber auch die Erstellung eines digitalen Zwillings für die Simulation von Projektabläufen im Planungsprozess.
Grundlage des ersten Arbeitsschritts – die 3D-Vermessung – bildete die Befahrung der zu sanierenden Strecke mit einem Mobile Mapping System, das eine hochauflösende Punktwolke sowie 360°-Aufnahmen der Fahrbahn und der angrenzenden Bebauungen erzeugte. Bei der anschließenden digitalen Asphalteinbauplanung und -prozesssteuerung kam eine cloudbasierte Software zum Einsatz (Smart Site One), die sich gleichermaßen für die Planung, Disposition, Ausführung und Dokumentation des Asphalteinbaus eignete. Der dritte Arbeitsschritt umfasste vor allem die Erstellung eines As-built-Modells, das den Zustand nach Abschluss der Baumaßnahme abbildete.
Dieses Projekt verdeutlicht vorbildhaft die Potenziale der BIM-Methode in Bezug auf eine ebenso präzise wie effiziente und daher nachhaltige Planung und Ausführung von Infrastrukturprojekten.
Der Haltepunkt Ebermergen an der Bahnstrecke Augsburg-Nördlingen ist nach 80 Jahren Nutzungsdauer in die Jahre gekommen und wurde daher im Jahr 2024 grundlegend erneuert. Er verfügt nun über einen 140 m langen, 76 cm hohen Bahnsteig, der die barrierefreie Nutzung des Schienenpersonenverkehrs ermöglicht. Hinzu kommen eine neue Beleuchtung, eine neue Wetterschutzanlage und eine zeitgemäße dynamische Fahrgastinformation.
Der Einsatz von BIM im Geschäftsbereich „Personenbahnhöfe“ der DB InfraGO AG ist bereits seit 2017 für alle neuen Projekten verbindlich. Die Planungsleistungen wurden daher gemäß dieser BIM-Strategie ausgeschrieben – einschließlich detaillierter AIAs.
Zur Bestandserfassung erfolgte die Aufnahme einer Punktwolke, die die Grundlage des ersten Gesamtmodells bildete. Im Planungsverlauf gewährleistete eine gemeinsame Plattform zur Projektkommunikation, zum Dokumentenaustausch und zur Dokumentenablage, dass alle Projektbeteiligten jederzeit auf dem aktuellen Informationsstand arbeiteten.
Nach Abschluss der Bauarbeiten im Sommer 2024 entstand ein As-built-Modell, das den Abteilungen Betrieb und Instandhaltung als zentrale Datensammlung dient. Hinzu kommen baubegleitend sowie nach Projektfertigstellung erstellte Punktwolken, die eine zusätzliche Qualitätsprüfung des digitalen Zwillings ermöglichten.
Diese BIM-Planung erlaubte nicht nur zeit- und kosteneffiziente Bauprozesse. Sie lässt auch ein hochwertiges, langlebiges Bauwerk entstehen, das dank der umfassenden digitalen Dokumentation wesentlich leichter instand gehalten werden kann als das Vorgängerbauwerk.
Sonderpreise
Der Haltepunkt Ebermergen an der Bahnstrecke Augsburg-Nördlingen ist nach 80 Jahren Nutzungsdauer in die Jahre gekommen und wurde daher im Jahr 2024 grundlegend erneuert. Er verfügt nun über einen 140 m langen, 76 cm hohen Bahnsteig, der die barrierefreie Nutzung des Schienenpersonenverkehrs ermöglicht. Hinzu kommen eine neue Beleuchtung, eine neue Wetterschutzanlage und eine zeitgemäße dynamische Fahrgastinformation.
Der Einsatz von BIM im Geschäftsbereich „Personenbahnhöfe“ der DB InfraGO AG ist bereits seit 2017 für alle neuen Projekten verbindlich. Die Planungsleistungen wurden daher gemäß dieser BIM-Strategie ausgeschrieben – einschließlich detaillierter AIAs.
Zur Bestandserfassung erfolgte die Aufnahme einer Punktwolke, die die Grundlage des ersten Gesamtmodells bildete. Im Planungsverlauf gewährleistete eine gemeinsame Plattform zur Projektkommunikation, zum Dokumentenaustausch und zur Dokumentenablage, dass alle Projektbeteiligten jederzeit auf dem aktuellen Informationsstand arbeiteten.
Nach Abschluss der Bauarbeiten im Sommer 2024 entstand ein As-built-Modell, das den Abteilungen Betrieb und Instandhaltung als zentrale Datensammlung dient. Hinzu kommen baubegleitend sowie nach Projektfertigstellung erstellte Punktwolken, die eine zusätzliche Qualitätsprüfung des digitalen Zwillings ermöglichten.
Diese BIM-Planung erlaubte nicht nur zeit- und kosteneffiziente Bauprozesse. Sie lässt auch ein hochwertiges, langlebiges Bauwerk entstehen, das dank der umfassenden digitalen Dokumentation wesentlich leichter instand gehalten werden kann als das Vorgängerbauwerk.
Der Wetzendorfer Park ist Teil eines neuen Stadtquartiers für rund 2800 Einwohner, das im Norden Nürnbergs entstehen soll. Bislang vorwiegend landwirtschaftlich genutzt, erscheint die Fläche heute als regelmäßig überflutete Gewässeraue. Diese Überflutungen, aber auch die Wasserrückhaltung und -verteilung spielen in der Entwurfsplanung des Landschaftsarchitekturbüros Uniola eine zentrale Rolle. Gestalterisch prägend sind in diesem Zusammenhang insbesondere die unterschiedlich großen „Pockets“ aus Senken und Erhebungen. Sie können Oberflächenwasser aufnehmen und abgeben, während die Wege selbst bei Hochwasser wasserfrei bleiben.
Die Entwurfsentwicklung für den 14 Hektar großen Quartierspark basierte auf parametrischen Modellen. Sie erleichterten die topografische Gestaltung der Grünfläche. In enger Zusammenarbeit mit dem Wasserbau-Ingenieurbüro entstanden mit ihrer Hilfe aber auch modellbasierte Regen- und Starkregensimulationen sowie Überflutungsberechnungen und Überschwemmungsszenarien. Mit solchen Szenarien lässt sich die Resilienz des Parks und der angrenzenden Gebiete gegenüber Extremwetterereignissen testen und verbessern. Die BIM-Modellierung ermöglichte zudem umfassende Klimasimulationen. Beispielsweise wurde untersucht, wo im Winter Coldspots und im Sommer Hotspots liegen, um so die optimale Lage von Baumgruppen definieren zu können. Ebenfalls auf Grundlage der parametrischen Modelle erfolgte das Erdmassenmanagement, das präzise Berechnungen zu Abgrabungen und Aufschüttungsmaterialien erlaubt und so zu einer effizienten Ressourcennutzung und Kosteneinsparungen führt.
Am westlichen Rand des Münchener Olympiaparks entstand ein multifunktionales Sportstadion, das harmonisch in die hügelige Parklandschaft integriert ist. Der sogenannte SAP Garden ist die neue Heimat des Eishockeyclubs EHC Red Bull München und zudem die zusätzliche Spielstätte des FC Bayern München Basketball. Neben der Hauptspielfläche, die von einem weit spannenden Stahl-Fachwerk überdeckt wird, befinden sich drei unterirdische Eissportflächen für Trainingszwecke und für den Breitensport.
Für die interdisziplinäre Projektplanung setzte das in einer Arbeitsgemeinschaft mit 3XN Architects für die Leistungsphase 5-8 verantwortliche Generalplanungsbüro CL MAP konsequent auf die BIM-Planungsmethode. Dabei erstellte BIM-Modelle wiesen angesichts der hohen Komplexität des Bauvorhabens einen sehr hohen Detaillierungsgrad auf und enthielten entsprechend großen Datenmengen. Grundlage für die dadurch herausfordernde Planungskoordination bildete ein regelmäßiger IFC-Modellaustausch mit dem Planungsteam sowie eine modellbasierte Kommunikation via BCF 2.
Im Zuge der Projektbearbeitung erfolgte die automatisierte Erzeugung von Übersichtsplänen, die regelbasierte Prüfung des Koordinationsmodells auf interdisziplinäre Kollisionen sowie die Abwicklung der Schlitz- und Durchbruchsplanung mittels parametrisierter 3D-Körper (PfV). Hinzu kommen die modellbasierte Mengenableitung als Grundlage für die Erstellung der erforderlichen Leistungsverzeichnisse sowie ein BIM2Field-Testlauf durch den Einsatz modellbasierter Mängelbegehungen bzw. Soll-Ist-Vergleiche.
Das neue Zentrum für die Behandlung und Erforschung der Multiplen Sklerose entsteht derzeit auf dem innerstädtischen Campus des Klinikums rechts der Isar der TU München. In den Obergeschossen beherbergt es insbesondere Patientenbereiche sowie hochinstallierte Speziallabore. Unterirdisch ist es an das mehrgeschossige Versorgungstunnelsystem des Klinikums angebunden, durch das Waren ebenso ins Haus gelangen wie Fernwärme, Kälte, Trinkwasser, Dampf und Medientechnik. Angesichts dieser funktionalen und technischen Komplexität, aber auch wegen des beengten Umfelds mit teilweise denkmalgeschützten Nachbargebäuden, konnte DORANTHPOST Architekten gemeinsam mit dem gesamten Planungsteam sämtliche Vorteile der BIM-Arbeitsmethode ausnutzen. Von Seiten des Bauherrn wurde dies vertraglich nicht eingefordert.
Bereits in der Vorplanungsphase wurde für städtebauliche Baukörperstudien eine Vielzahl von 3D-Gebäudemodellen entwickelt. Für die Gebäudeplanung einigte sich das Team aus Objekt-, Tragwerks-, Gebäudetechnik- und Elektroplanungsbüros auf den intensiven, regelmäßigen Austausch über IFC-Dateien. Nach einer Testphase und der erfolgreichen Festlegung der Übertragungseinstellungen erfolgte – im Sinne einer bestmöglichen Kollisionserkennung – der Transfer nicht nur der Schlitz- und Durchbruchsplanung, sondern der vollständigen Gebäudetechnik- und Elektroplanung. Parallel wurde das 3D-Modell (Archicad) mit einer direkten API-Anbindung mit einem digitalen Raum- und Gebäudebuch (BuildingOne) verknüpft, das nach dem Erstellen fortlaufend aktualisiert wurde.
Im niederbayerischen Neustadt an der Donau entsteht derzeit das neue Electronics Competence Center (ECC) des Unternehmens Scheugenpflug. Der von der Vollack Gruppe als Generalplaner und Bauausführer im KfW-40-Standard geplante Neubau besteht aus drei zusammenhängenden Baukörpern, die direkt an ein bestehendes Firmengebäude anschließen. Zu seinen Besonderheiten zählen die Heizwärmeversorgung mithilfe von Luft-Wasser-Wärmepumpen sowie eine mehr als 1000 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage. Entsprechende Paneele sind in die Fassaden integriert, finden sich aber auch auf den Dachflächen von Gebäude und Carport. Kennzeichnend ist zudem die enge Verzahnung sowohl von Nachhaltigkeit und Digitalisierung als auch von BIM und Lean Design & Construction.
Das 3D-Gebäudemodell im IFC-Format wurde schon in den frühen Entwurfs- und Planungsphasen in der CDE mit den beteiligten Fachplanungsbüros geteilt, die auf dieser Grundlage ihre Fachmodelle erstellten. Eine Vorreiterrolle spielt das Projekt insbesondere in Bezug auf die modellbasierte Ökobilanzierung. Vollack versah sämtliche Bauteile mit eindeutigen Identifikationsnummern aus der Baustoffdatenbank Ökobaudat und erhielt so bereits beim Erstellen des Modells alle benötigten Informationen, die mittels IFC und Excel in ein Online-Bilanzierungstool (eLCA) eingelesen werden konnten. Mithilfe dieser planungsbegleitenden Auswertungen ließen sich u. a. die CO2-Emissionen für die Herstellung und Entsorgung des gesamten Gebäudes für unterschiedliche Varianten ermitteln.
Nominierungen
Weitere Nominierungen
Projekt: 2. S-Bahn-Stammstrecke München, HP Marienhof
Einreicher: ARGE Marienhof / SSF Ingenieure AG
Projekt: B305 Schutzgalerie am Weinkaser, Schneizlreuth
Einreicher: Dipl.-Ing. Bernd Gebauer Ingenieur GmbH
Projekt: Wohnbebauung Freiham Nord, Christel-Sembach-Krone-Str.
Einreicher: ahw Ingenieure GmbH
Projekt: Schleuse Hessigheim
Einreicher: BAUER Spezialtiefbau GmbH
Projekt: Neubau Berufliches Schulzentrum Lindau (Bodensee)
Einreicher: Krug Grossmann Architekten GmbH
Projekt: Fraunhofer-Institut für Kognitive Systeme
Einreicher: Telluride Architektur GmbH
Projekt: Bauwerksprüfung und Laserscan Heizkraftwerk Fronmüllerstraße, infra Fürth GmbH
Einreicher: WipflerPLAN Planungsgesellschaft mbH
Jury
BIM-Cluster Bayern Mitglieder:
- Oliver Engelmayer von BEM Landschaftsarchitekten Stadtplaner – ByAk
- Christian Rust – ByIKA Bau
- Martin Schneider – Bayer. Bauindustrieverband
- Jakob Przybylo – BuildingSMART
- Klara Santer – Landesverband Bayerischer Bauinnungen
- Dr. Peter Endisch – Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
Landesbaudirektion Bayern
- Peetz, Christian – Landesbaudirektion
Fachpresse
- Tim Westphal – Fachpresse